Neujahrskonzert mit dem RIAS Kammerchor Berlin
Felix Mendelssohn Bartholdy - Paulus
Performers
Performers | Instrument, Funktion, Stimme |
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Christina Landshamer | Soprano |
Anke Vondung | Contralto |
Patrick Grahl | Tenor |
Michael Volle | Bariton |
- | |
RIAS Kammerchor Berlin | |
Florian Helgath | Dirigent |
Felix Mendelssohn Bartholdy
Paulus
Oratorium für Soli, Chor und Orchester
„Vom Saulus zum Paulus“: Geradezu sprichwörtlich geworden ist die im Neuen Testament überlieferte Bekehrung des Christenverfolgers Saulus zum unermüdlich missionierenden Apostel. Felix Mendelssohn Bartholdy hat mit seinem ersten großen Oratorium Paulus den genialen musikalischen Soundtrack zu dieser dramatischen biblischen Geschichte geliefert. Inspiriert von der Wiederentdeckung der Bachschen Matthäus-Passion und gleichzeitig begeistert von den Oratorien Georg Friedrich Händels und Joseph Haydns, wollte Mendelssohn die Gattung Oratorium auch mit einem eigenen Werk neu beleben. Die Lebensgeschichte des Paulus erschien ihm dafür geeignet, so dass er selbst gemeinsam mit dem Theologen Julius Schubring das Libretto verfasste.
Der erste Teil des Werkes stellt das Wüten des Christenverfolgers Saulus in den Mittelpunkt und kulminiert im „Damaskus-Ereignis“, also der plötzlichen Erblindung des Saulus, die durch das Bekenntnis zum christlichen Glauben wieder geheilt wird. Im zweiten Teil wird dann die Missionstätigkeit des Apostels geschildert. Mendelssohn gelingt es in einzigartiger Weise, traditionelle musikalische Elemente, wie Choräle, Rezitative und polyphone Chöre, mit den romantisierenden Harmonien seiner Zeit zu verbinden, was zu einem regelrechten Siegeszug des Werkes in ganz Europa geführt hat.
Die Uraufführung von Paulus beim Niederrheinischen Musikfest 1836 war übrigens zugleich ein Massenereignis: Allein der Chor umfasste 364 Sänger*innen, die das neue Oratorium aus der Taufe hoben. Der RIAS Kammerchor singt unter Leitung von Florian Helgath die Komposition zum Neujahrskonzert mit nur knapp einem Zehntel dieses Personals und wird dabei von der auf Instrumenten des frühen 19. Jahrhunderts spielenden Akademie für Alte Musik Berlin begleitet.